Solange wir gesund sind, können wir die Quarantäne nutzen, um unser kreatives Potenzial zu stimulieren. Wir nennen es #CREAntäne!

Kinos und Theater sind geschlossen. Deshalb verbringen wir jetzt mehr Zeit vor dem Fernseher, Rechner oder Tablet, um uns Filme, Serien, Dokumentationen oder Aufzeichnungen von Theaterstücken anzusehen. In Feuilletons und anderen Beiträgen stößt man auf viele Empfehlungen und Kritiken. Wir haben Euch für unseren 24. CREAntäne Post davon ein paar herausgesucht, gespickt mit persönlichen Film-Tipps von Crea Germany Mitgliedern. Lasst Euch davon zum Durchstöbern und Anschauen inspirieren. Auf jeden Fall: macht es Euch gemütlich auf Eurem Sofa oder wo Ihr sonst gerne Filme schaut.

  • Ihr braucht primär Ablenkung vom Lagerkoller? Der Spiegel hat eine Liste der 10 besten ‘Lagerkoller’-Filme.
  • Wer es in der Krise besonders vermisst, dass es keine Sportveranstaltungen gibt, findet in der Liste der besten Sportfilme des Stern vielleicht etwas für sich. 
  • Eine Empfehlung für Kinderfilme findet Ihr auf filmdienst.de. 
  • Oder Ihr vermisst den Besuch von Live-Konzerten? Dann hat diese Liste von Konzert Filmen vielleicht etwas für Euch parat.

Viele Opernhäuser und Theater bieten im Moment die Möglichkeit, Aufzeichnungen besonderer Inszenierungen zu streamen. Hier ein kleine Auswahl der Häuser mit ihren Webseiten:

Andi’s Tipps

Seit wir durch den Lockdown abends nicht mehr zum Essen oder in die Kneipe gehen können, bin ich neben dem wiederentdeckten Doppelkopfspiel auch vermehrt mit der Suche nach guten Filmen beschäftigt. Dieses YouTube Video mit “Geheim”-Tipps zu 42 Filmen auf Netflix hat mir dabei sehr geholfen. 

Außerdem haben wir eine eigene WhatsApp Gruppe für die ganze Familie eingerichtet, in die wir alle Ideen zu Filmen oder Serien schreiben, die wir uns gerne ansehen möchten. Das hilft bei der Auswahl als Erinnerungsstütze und auch als Ausgleich der verschiedenen Wünsche. Diese Liste nutze ich jetzt natürlich auch, um nachzusehen, welche Filme mir zuletzt in besonders guter Erinnerung geblieben sind:

Verstehen Sie die Béliers? (FSK 6) Trailer

Eine sehr schöne und bewegende französische Komödie. Sie thematisiert das Leben einer gehörlosen Familie, die im Alltag auf die Hilfe der einzigen hörenden Tochter angewiesen ist. Als diese für ein Gesangsstudium nach Paris gehen will, wird die Abhängigkeit zum Problem. Der Film ist ein „Coming-of-Age Provinzmädchen“, das durch ihre warmherzig gezeichneten Figuren und die tolle Hauptdarstellerin glänzt und trotz der einen oder anderen Banalität einige Einblicke in die Welt der Gehörlosen ermöglicht und dabei einfach gute Laune macht.

Nice Guys (FSK 16) Trailer

Eine herrlich schräge amerikanische “Neo-Noir-Filmkomödie” mit Russel Crowe und Ryan Gosslin, die in den 70ern im Milieu zwischen amerikanischen Privatermittlern, Schlägern sowie der Porno- und der Auto-Industie spielt. Zwei private Ermittler sind auf kuriosen Umwegen gemeinsam auf der Suche nach einer vermissten Person und enttarnen dabei eine große Verschwörung. Das ganze wird von genialen Songs aus den 70er Jahren untermalt. Es lohnt sich also, den Film mit einer angemessen Anlage (oder zur Not mit Kopfhörern) und entsprechender Lautstärke zu schauen. 

Bob der Streuner (FSK 12) Trailer

Der britische Film erzählt die reale Geschichte eines drogenabhängigen Straßenmusikers in London, dessen Leben von einem streunenden Kater auf den Kopf gestellt wird. Der Film gibt einen ungeschönten, aber auch gefühlvollen Einblick in die Welt eines Drogensüchtigen und macht letztlich auch Mut und Hoffnung auf Rettung und ein besseres Leben. 

Die Szenen, in denen Menschengruppen vorkommen, wurden übrigens vom tatsächlichen Kater der realen Filmvorlage dargestellt, da nur der echte Bob diese Situationen ausreichend gewohnt war und ruhig blieb.

Katrin’s Tipp

Mein aktueller Lieblingsfilm in der CREAntäne ist

Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen (FSK 0) Trailer,

den man auch unbedingt mit seinen (älteren) Kindern anschauen sollte. Selten war ein Film über Mathematik und die NASA so spannend, bewegend und weiblich. Er basiert auf wahren Begebenheiten und dem gleichnamigen Sachbuch von Margot Lee Shetterly.

Der Film erzählt die Geschichte der drei afroamerikanischen Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, die in den 1950er und 60er Jahren als menschliche Computer bei der NASA mit Berechnungen die Ingenieure unterstützen. Dieses brilliante Trio überschritt jegliche Geschlechts- und Rassengrenzen und leistete einen entscheidenden –  und lange nicht bekannten – Beitrag zum Wettlauf der Amerikaner und Russen, Menschen erstmals ins All zu schicken.

Mein absolutes Highlight, was ich letzter Zeit gesehen habe, ist:

Salz. Fett. Säure. Hitze.

Ich habe noch nie in meinem Leben eine Koch Doku gesehen, aber wir sind in diese gestolpert, weil wir das gleichnamige Buch dazu haben. Die vier Teile sind so wunderbar, dass sogar meine Teenager gebannt davor saßen. Die Autorin des Buches, Samin Nosrat, führt uns durch mehrere Länder und bedient dabei auf wundersame Weise alle Sinne: Wunderschöne Landschaftsaufnahmen mit interessanten Mitstreitern aus aller Welt führen uns in die Geheimnisse von Kochkunst und Zutaten ein. Das hat meine Reiselust kurz besänftigt und meine Lust aufs Kochen gesteigert, genau richtig für Coronazeiten.

Beate’s Tipp

Warnung: meine Beschreibung gleich wird von Superlativen strotzen, doch dieser Film hat sie alle verdient.

Im Namen des Vaters (FSK 12) Trailer

Gedreht im Jahr 1993 basiert In the Name of the Father von Jim Sheridan auf der wahren Geschichte der sogenannten Guildford Four und spiegelt den Nordirlandkonflikt in den 70er Jahren und die Brutalität des Systems der damals neuen Anti-Terror-Gesetze der britischen Regierung und der britischen Justiz wieder. Dabei handelt es sich nicht um eine Dokumentation, sondern um eine großartige, beklemmende und auf der anderen Seite befreiende Dramatisierung der Ereignisse.

Die durchweg grandiosen Schauspieler wie Daniel Day-Lewis, Pete Postlethwaite und Emma Thompson tragen diesen Film und berühren mit ihrer Menschlichkeit in unmenschlichen Umständen. Dabei ist dieser Film keineswegs deprimierend, sondern kann Mut machen zum Widerstand in schwierigen Situationen – vielleicht gerade heute eine tolle Inspiration.Was mir bei diesem Film auch immer in Erinnerung bleibt, ist die Zusammenstellung phantastischer  Musik. Dabei ist “Whiskey in the Jar” von Thin Lizzy mein Favorit.

Mathias‘ Tipp

Vorab: Dieser Film entschleunigt! Ich kenne keinen Film, der ein so ruhig, langsames Erzähltempo hat. Das ist aber die Grundlage für ganz großes Kino.

Dame, König, As, Spion (FSK 12) Trailer

In Großbritannien der frühen 70er Jahre hat der britische Geheimdienst einen Coup aufgetan: Man hat einen sowjetischen Agenten umgedreht, jetzt arbeitet er für die Briten! Doch ist die Sache wirklich so glasklar? Große britische  Schauspieler (Gary Oldmann, Colin Firth, Benedict Cumberbatch) nutzen die Langsamkeit der Erzählung und lassen unterstützt von der detailreichen Ausstattung einen stimmungsreichen Agentenfilm entstehen. Fesselt und Entschleunigt und gibt auch für heute noch den ein oder anderen Einrichtungstipp – im guten wie im schlechten.

 

Jochen’s Tipp 

Ein Film zum Beethoven Jahr:

Ludwig van B. – Meine unsterbliche Geliebte (FSK 12) Trailer

Der romantische, mit viel Musik von Beethoven unterlegte Film aus dem Jahr 1994 reicht zwar nicht an die Genialität des Mozart-Pendants ‘Amadeus’ von Milos Forman heran, ist aber dennoch insbesondere durch Gary Oldman als Beethoven und Isabella Rosselini als ungarische Fürstin Anna Maria von Erdödy sehenswert. Die Handlung rankt sich um einen Liebesbrief “An die unsterbliche Geliebte” aus dem Nachlass Beethovens. In einer fiktiven Handlung macht sich der Privatsekretär des berühmten Komponisten nach dessen Tod auf die Suche nach der Dame, an die dieser Brief gerichtet ist. Effektvoll inszeniert sind u.a. die Zeit der Belagerung Wiens durch Napoleon oder die Uraufführung eines Konzertes, das Beethoven zwar noch selbst dirigiert aber aufgrund fortschreitender Taubheit selbst nicht mehr hören kann. 

Den Brief gibt es übrigens tatsächlich und Forscher sind sich bis heute nicht einig, an wen der Brief wirklich gerichtet ist.


… und natürlich gibt es noch viel mehr. Wenn Ihr noch weitere Links, Ideen oder Feedback habt, schickt sie uns gern über Instagram oder Twitter unter #CREAntäne.

Montag gibt es einen neuen #CREAntäne Blogpost.

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